Unsere Südamerika-Reise 2010/2011

20. Bericht - 21. März 2011

Wir sind heute im Nationalpark El Palmar an der Ruta 14 südlich von Concordia am Rio Uruguay - d.h. wir waren dort, denn es gab keinen Internet-Anschluss, und deshalb werde ich während der Weiterfahrt eine Gelegenheit suchen, den neuen Bericht und die Bilder ins Netz zu stellen. Unsere Reise geht unweigerlich zu Ende - wenn wir hier abfahren, geht es zum Schlenker nach Uruguay und nach Montevideo, und dann in einem Bogen nordwärts nach Buenos Aires.

Von Iguazu mussten vor allem Kilometer "gefressen" werden, denn nach Buenos Aires waren es noch ca. 1300 km. Und so fuhren wir mal 350 km, mal 400 km, immer weiter nach Süden, aber auch mit fahrfreien Tagen dazwischen, weil es so eilig nun doch wieder nicht war.

Im Nationalpark El Palmar hatten wir sechs Tage Aufenthalt - davon drei alleine, denn wir übersprangen einen Halt an einem Thermalbad und fuhren gleich an den Rio Uruguay. Wir haben es nicht bereut, die Tage der Ruhe am Hochufer über dem breiten Fluss waren wohltuend, und die Natur mit den vielen hohen Palmen, den Papageien und abends den Vizcachas hatte viel zu bieten. An einem Nachmittag trafen wir auch einen ausgewachsenen Leguan, gut 150 cm lang, wohl "Chef" der Leguanfamilie, deren andere Angehörige - Mama und Kind - sich öfter sehen ließen.  

Die Fahrt hierher hatte nicht allzu viele Höhepunkte. Die wieder ziemlich gerade Straße führte uns erst durch weite Wälder, die intensiv bewirtschaftet werden. Jedes zweite Auto, das uns begegnete, war ein mit Stammholz beladener LKW mit Anhänger, und alle paar Kilometer sahen wir einen Betrieb, der das Holz verarbeitete. Dann wurden die Wälder spärlicher und machten Weiden mit großen Rinderstapeln Platz.

Aber eines gibt es doch zu berichten: Wir besuchten die Estancia Las Marias, den größten Mate-Anbau-Betrieb in Argentinien. Dort werden die Matepflanzen durch Klonen vermehrt und zu Tausenden jedes Jahr neu ausgepflanzt. Aber der Betrieb stellt nicht nur Mate-Yerba - unter dem Qualitätsnamen "Taragui" - her, sondern auch "richtigen" Tee - ich wusste gar nicht, dass in Argentinien Tee produziert wird. Karola trinkt seitdem ständig Mate - natürlich aus einem originalen Mate-Gefäß mit Bombilla - einem Saugrohr mit Sieb. Denn Mate wird reichlich in das Gefäß geschüttet, Wasser dazu gegeben, und aus der Masse muss man dann das Mategetränk saugen - mit dem Trinkgerät, sonst hat man die Matekrümel alle im Mund.... Es scheint ihr zu schmecken. Jedenfalls gibt es keinen Argentinier, der es lange ohne seinen Mate aushält.

Wir grüßen herzlich die Daheimgebliebenen!

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