Unsere Südamerika-Reise 2010/2011
16. Bericht - 18. Februar 2011
Heute sind wir in
San Pedro de Atacama, am Rande der Atacama-Wüste in rund 2500 m Höhe.
Östlich von uns dominieren die Vulkane der westlichen Kordillere mit
über 6500 m Höhe die Anden-Kulisse - ein herrlicher Anblick, zumal wir
hier wieder wüstenblauen Himmel haben und sich nur ab mittags einige
mehr oder weniger große Haufenwolken bilden. San Pedro de Atacama ist
ein Kleinstadt, die zur Zeit unter Rucksack- und anderen Touristen
"in" ist. In unserem Reiseführer werden ihr Besuch und einige
Tage Aufenthalt als ein "Muss" bezeichnet. Tatsächlich
besteht die "Stadt" aus ein paar schlecht gepflasterten
Straßen und einer etwa drei Meter breiten Prachtavenue, gesäumt von
einstöckigen Adobehäusern, in denen Restaurants und
Expeditionsagenturen auf Touristen warten. Eigentlich alles ganz
lauschig. Unsere Fahrt hierher
führte uns zunächst wieder über einen 4860 m hohen Andenpass nach
Putre, wieder in Chile, dann am nächsten Tag gleich herunter auf Meereshöhe
erneut nach Arica am
Pazifik. Der Höhenunterschied machte Maxi zu schaffen, und so war der
letzte Badeaufenthalt am Pazifik am Strand von Arica nicht ganz so
schön, wie er hätte sein sollen. Aber am nächsten Tag waren alle
Beschwerden wieder weg. Dann die
Weiterfahrt durch die Atacama-Wüste. Diesmal war der ehemalige
Salpeter-Abbau thematischer Schwerpunkt. Wir achteten auf die Reste der
historischen Bergbautätigkeit, die bis in die 1950er Jahre ihren
Höhepunkt hatte und dann rapide bis auf einige moderne Salinas aufgegeben wurde. Die Geisterstadt der
ehemaligen Oficina Humberstone östlich von Iquique gab einen guten
Einblick in das Leben und die Arbeitsbedingungen der Arbeiter und die
Verarbeitung des Salpeters. Auf der Weiterfahrt sahen wir rechts und
links der (guten) Straße durch die Wüste viele Hinweise auf den
ehemaligen Salpeterabbau, (von Hand mühsam) umgepflügten Wüstenboden,
aufgegebene Eisenbahntrassen, verlassene Siedlungen und verfallene
Friedhöfe. Die Fahrt nach
San Pedro de Atacama führte am größten Kupfererz-Tagebau der Welt vorbei, Chuquicamata. Leider war die
Besichtigung nicht möglich, alle Termine waren ausgebucht. So mussten
wir uns mit der Ansicht aus der Ferne begnügen - und die war imposant
genug. Hochspannungsleitungen und -masten zeugten vom großen
Energiehunger des Bergbaus, und es schien uns, dass hier die Luft nicht so
glasklar war, wie wir es von der Wüstenluft gewohnt waren... In
San Pedro de Atacama bleiben wir sechs Tage. Einige der Gruppe machen
einen dreitägigen Jeep-Ausflug nach Bolivien. Wir begnügen uns mit
einigen Tagesausflügen in die Umgebung. Auf
der Hinfahrt haben wir schon das berühmte Valle de la Luna ("Mond-Tal")
durchfahren, ein Gebiet skurriler Erosionsformen aus Salz, Gips und
Granit. Am ersten
Aufenthaltstag waren wir im Kraterbecken El Tatio. Start war um 5 Uhr
morgens, Fahrtzeit dann zwei Stunden, aber dort erwartete uns ein
prächtiger Anblick von vielen Fumarolen und kleineren Geysiren. Sie
erreichen hier nur eine Höhe von bis zu zwei Metern, gleichwohl ist es
imposant zu sehen, wie sie sich blubbernd aufbauen und dann 87 Grad
heißes Wasser in einer Fontäne fördern und Wasserdampf zischend
freilassen. Die frühe Ankunft ermöglichte
es uns, den Sonnenaufgang im Krater zu erleben - wieder ein Ereignis,
das unvergesslich bleiben wird.
Wir grüßen herzlich die Daheimgebliebenen!
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