Unsere Südamerika-Reise 2010/2011
7. Bericht - 8. Dezember 2010
Wir sind...
... heute in Puerto Rio Tranquilo, am Westufer des
Lago General Carrera. Eigentlich wollten wir jetzt - am Nachmittag -
eine Bootsfahrt zu den Marmorhöhlen unternehmen, aber das Wetter hat
sich heute mal verschlechtert: Es stürmt recht heftig und die Fahrt
wurde abgesagt. Nun haben wir ein wenig Zeit für unsere persönlichen
Dinge.
Wieder waren wir einige Tage im Kommunikations-OFF und
konnten weder Internet noch Handy empfangen, bis auf einen kurzen
Stopp in Perito Moreno (Stadt am Lago Buenos Aires), wo wir an einer
Tankstelle Gelegenheit hatten, die aktuellen E-Mails zu empfangen und
auch zu beantworten - so lange, wie der Akku des Laptops durchhielt.
Herzlichen Dank sagen wir allen, die sich melden und sich grüßend
unserer erinnern!
Höhepunkt der vergangenen Tage war der Geburtstag von
Maxi. Am Morgen fand er eine Menge Geschenke hier im Hausauto vor, und
am Nachmittag haben ihn die Teilnehmer/innen unserer Reise bei einer
Geburtstagsfeier noch weiter beschenkt und ihm sogar ein Lied gesungen:
"Wie schön, dass du geboren bist..." und das mit allen
Strophen! Janette und Uwe brachten eine extra angefertigte
Geburtstagstorte mit Kerzen. Es war ganz wunderschön, und Maxi hat sich
sehr gefreut, wenn er auch die meiste Zeit über unter den Tischen
herumrutschte, weil er die geschenkten Autos ausprobieren musste... Am
nächsten Tag verließen wir El Chantél, und die Überraschung und
Freude waren groß, als wir sahen, dass sich der die Region
beherrschende Berg Fitz Roy (3405 m hoch) mit seinen imposanten und
von Bergsteigern ebenso hoch geschätzten wie gefürchteten Nebengipfeln im schönsten
Sonnenlicht zeigte. Normalerweise sei er an neun von zehn Tagen von
Wolken verhüllt, heißt es.
Nach einer langen rütteligen Pistenfahrt
übernachteten wir auf dem Gelände einer 20000 ha großen Estancia
(1200 Schafe, einige hundert Rinder, aber sehr auf Touristen angewiesen,
um überleben zu können) und
erreichten am folgenden Tag die Stadt Perito Moreno. Von dort aus fuhren
wir weiter zum herrlichen Lago Buenos Aires. Die ganze Region ist nahezu
unbesiedelt, und die "Städte", die auf der Karte verzeichnet
sind, bestehen aus ungeregelt hingestellten Häusern, die allerdings je
neuer sie sind, umso ansehnlicher werden. Wellblech ist zur Zeit nicht
das "angesagte" Baumaterial wie früher, eher Holz oder
Backsteine oder Beton und Glas. Man will
schließlich Touristen anlocken, und der Staat unterstützt das mit dem
energischen Ausbau der Infrastruktur. Die Pisten sind an sich schon
schlimm und rüttelig genug, aber während der Bauzeit der
Asphaltstraße (wie kilometerlang zur Zeit) ist die Fahrt auf den
Ausweich-Pisten noch um einige Potenzen schlimmer, weil noch rütteliger.
Kaum mehr als 20 km/h sind dann eine ziemliche Zeitlang die Regel. Ein
Wunder, dass unser knuffiger (sagt Karola) Ford das alles so mitmacht, trotz drohend leuchtender
Warnlampe im Display - weil sonst alles funktioniert, von uns als
"Fehlalarm" eingestuft. Aber an den Fahrzeugen in unserer
Gruppe häufen sich die diversen Schäden, insbesondere an den Reifen.
Zur Zeit sind wir dabei, den nach dem Titicacasee
zweitgrößten See Südamerikas auf der chilenischen Seite zu umfahren -
er nennt sich in Chile Lago General Cabrera, auf argentinischer Lago
Buenos Aires. Wenn die "Küstenstraße" auch eine Piste
nunmehr bekannter Qualität ist - die Ausblicke auf den
tiefblau-türkisgrünen See mit den umrahmenden, schnee- und
gletscherbedeckten Bergen machen alles wett. Es ist wie in den Schweizer
Alpen - nur nahezu ohne Menschen und ohne Tunnels... Auf der Fahrt
hierher haben wir die ersten Kilometer auf der "Carretera Austral"
zurückgelegt, der berühmt-berüchtigten Straße, die den chilenischen
Großen Süden für den Kraftfahrzeugverkehr erschließt - natürlich
eine Piste, aber nicht ganz so schlimm wie Teilstücke der Ruta 40 auf
argentinischer Seite in den vergangenen Tagen...
Wir grüßen herzlich die Daheimgebliebenen! Bilder
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