Unsere Südamerika-Reise 2010/2011
6. Bericht - 30. November 2010
Wir sind...
.... heute in El Calafate, dem Zentrum des
argentinischen Glazial-Tourismus.
In den vergangenen Tagen konnten wir uns nicht in das
weltumspannende Kommunikationsnetz einbringen - wir waren einige Tage
"off" im chilenischen Nationalpark "Torres del Paine"
nördlich von Puerto Natales. Er umschließt die geologisch wie
landschaftlich gleichermaßen reizvolle Umgebung der drei "Torres
del Paine", drei um die 2800 m hohe, markante andine Felstürme.
Wir bestaunten Eisberge auf dem Lago Grey, tosende Wasserfälle, einsame
Bergseen und über uns schwebende Kondore.
Der Abschied aus Ushuaia war standesgemäß, was die
Witterung betraf. Über Nacht war mit heftigem Wind ein Kaltluftschwall
über uns hereingebrochen, der am Morgen bis in die Küstenlagen
Schneefall brachte. Aber das Blau in den Lücken der Wolken stimmte
frohgemut, und bald war der inzwischen gewohnte blaue Himmel wieder
über uns. Die Überfahrt über die Magellanstraße war - wie immer
- stürmisch, aber die nachmittägliche Sonne ein wohl eher
seltener Zustand. Unser "Hausauto" stand über Nacht
sturmgeschützt hinter und unter dem Leuchtturm, und aus unserem
Panoramafenster konnten wir am Morgen den prächtigen Sonnenaufgang
über der Magellanstraße erleben. Maxi hatte am Vorabend noch Muscheln
und auch einige rotgepunktete Krabbenrücken am Ufer gefunden. Die
Krabbenrücken haben wir im Hausauto an die Wand geklebt...
Die Fahrt ging über Punta Arenas nach Puerto Natales
und dann in den Nationalpark. Immer mehr macht sich der Tourismus
bemerkbar, Punta Arenas wimmelte nur so von Touristen, unter ihnen viele
Deutsche. Große und kleine Busse transportieren die Touristen an die
Punkte, die "man" und Frau gesehen haben müssen. Auch diese
Fahrzeuge müssen die mit Steinspltt, Schlaglöchern und
"Waschbrettern" ausgestatteten Pisten benutzen, was nicht nur
oft nahezu undurchsichtige Staubwolken aufwirbelt, sondern auch die Gefahr von
Steinschlag-Schäden birgt. Einige unserer Autos haben leider schon
Schäden davon getragen. Zum Glück blieben wir (noch?) verschont.
Ein wenig ärgerlich, aber mit angemessener
südamerikanischer Gelassenheit dann doch zu ertragen sind die Wechsel
zwischen Chile und Argentinien. Nicht nur, dass die Währungen andere
sind und strikte Bestimmungen über die Lebensmittel-Einfuhr nach Chile
nur so gut wie leere Kühlschränke beim Grenzübertritt zulassen,
müssen wir es leider auch ertragen, dass sich keiner der beiden Staaten
veranlasst sieht, im Grenzgebiet Straßen zu bauen, die diesen Namen
verdienen. Die Rumpelpisten (so Maxi) erlauben über weite Strecken
nicht mehr als 30 km/h, und auf Dauer wird das anstrengend... Dazu
kommen noch umständliche Grenzformalitäten. Beim (vorerst)
letzten dauerte alles
besonders lange, weil die Formulare infolge unvorhergesehenen Ansturms
von Touristen an der Grenze ausgingen. Zum Glück konnte "unser
Büro" in Gestalt von Jeanette Kopien anfertigen, so dass wir nicht
aus Nachschub aus Buenos Aires warten oder selbst die Formulare per
Hand abschreiben mussten. Wir Europäer sind in Sachen Grenzübertritte
verwöhnt - ein Hoch! von hier aus auf die Europäische Union!
Drei Tage (Weiterfahrt morgen) sind wir nun in der
Gegend von El Calafate im Nationalpark Les Glaciares. Nach dem Bestaunen
des Moreno-Gletschers im Lago Argentino am Sonntag unternahmen wir
(die ganze Gruppe) mit vielen anderen Touristen auf einem schnellen
Katamaran-Schiff eine ganztägige Tour auf dem Lago
Argentino, wo wir die anderen Gletscher beobachteten, die in den See
fließen. Großartige Bilder prägten sich uns ein.
Wir grüßen herzlich die Daheimgebliebenen! Bilder
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